Die Toggenburg Bergbahnen AG bietet ihren Besuchern seit jeher ein unvergessliches Erlebnis. Nebst der spektakulären Umgebung mit Blick auf den Chäserrugg und den übrigen 6 Churfirsten, verspricht die Toggenburg Bergbahnen ebenfalls in Sachen Design und Architektur einiges zu Entdecken. Diesem Konzept bleiben die Verantwortlichen treu – auch mit der Erneuerung der Standseilbahn.
Wie bereits das formschöne Bergrestaurant wurde nun auch die neue Talstation in Zusammenarbeit mit dem rennomierten Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen. Im Rahmen der Gesamterneuerung der Standseilbahn, wurden auch die in die Jahre gekommenen Standseilbahnwagen ersetzt. Auch hier setzten die Verantwortlichen auf ein klares Konzept mit einer einheitlichen Designsprache. Die neuen Wagen für die Standseilbahn Unterwasser – Iltios sind daher erneut Spezialanfertigungen, welche den modernen Komfort mit dem bestehenden Design der Originalwagen perfekt kombinieren. Die Erneuerung der Seilbahn als Gesamtsystem wurde von Steurer Seilbahnen übernommen, die neuen Wagen der Bahn stammen von Calag aus Langenthal.
Das Design der alten Wagen optimal in die Neuzeit transferiert
Die neuen Wagen sind optisch bewusst stark an den Originalwagen angelehnt. Ziel war es hier, den Besuchern den Komfort neuer Wagen zu bieten und dabei Traditionelles einfliessen zu lassen. An der klassischen Wagenfarbe Rot wurde festgehalten, so wie alle Bahnen auf der Achse Unterwasser – Iltios – Chäserrugg. „Die Reaktionen der Gäste des Chäserrugg Gebiets bei der letzten Fahrt, dem Abtransport der alten Wagen und nun die Freude über die neuen Wagen haben den Entscheid vollkommen bestätigt“ – so Livia Miliffi, zuständige für Marketing & Kommunikation der Toggenburg Bergbahnen AG. Viele würden schöne Erinnerungen mit der roten Standseilbahn an frühere Ausflüge, teils als Kind und nun mit den eigenen Kindern oder gar Enkeln, verbinden.
Während optisch ein traditionelles Design überwiegt, werden die neuen Wagen nun praktisch wie technisch unterschiedlichsten Ansprüchen gerecht. Neu sind diese rollstuhlgängig und ermöglichen sitzenden Personen sowie Kindern durch grössere und tiefergehende Fenster einen besseren Ausblick in die Bergnatur. Auch die stark veränderten logistischen Ansprüche an die Infrastruktur stellte die Bahn in der Hochsaision vor grosse Herausforderungen. Das Transportieren von Gütern und Frischprodukten für die Gastronomie vor dem Gästebetrieb kann nun durch die breiteren Türöffnungen und dem grösseren Wagenraum effizienter bewältigt werden. Des Weiteren ist das von Steurer Seilbahnen entwickelte Fahrwerk luftgefedert, was den Fahrkomfort für den Gast erhöht. Der Passagierraum der Standseilbahnwagen ist bewusst schlicht gehalten. Sowohl Sitzbank als auch Wände sind weiss gestrichen. Der Fokus für die Passagiere soll auf der schönen Aussicht während der Fahrt liegen.
Wagen und Kabinen ohne Werbung
Nach der strategischen Neuausrichtung ab 2008 wurden Werbeflächen bei der Toggenburgbahnen bewusst entfernt. Dies mit der Motivation, die Bergnatur von der Möblierung zu befreien. So wurden alle Werbetafeln abgebaut und überflüssige Installationen zurückgebaut. Um das Erlebnis in der Natur bewusst und entspannt geniessen zu können, brauche der Gast keine überflüssige Werbung. So seien auch die Wagen und Gondeln, ausser den obligaten Sicherheitshinweisen grössenteils unbeschriftet, dies um die natürliche Ruhe möglichst aufrecht zu erhalten.

Guido Ammon
Projektleiter Verkauf Kabinenbau

